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An träge Freiwillige und deren Helikopter-Eltern: das Projekt fängt mit der Vorbereitung an

 

Vorbereitung Freiwillige + Eltern

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Freiwilligenarbeit im Ausland zu leisten, bedarf trotz der Unterstützung einer der Partner-Organisationen auf wegweiser-freiwilligenarbeit.com einer gründlichen Planung und Vorbereitung. Gerade bei jungen Volunteers beobachten wir aber regelmäßig, dass die Eltern in der Vorbereitung eine dominierende Rolle einnehmen und die Freiwilligen in den Hintergrund treten. Liegt das an allzu trägen Freiwilligen oder an übereifrigen Helikopter-Eltern, die ihren Sprösslingen nicht eigene Entscheidungen zutrauen? Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte, doch Entsendeorganisationen sehen aufgrund langjähriger Erfahrung eine starke Korrelation zwischen der richtigen Vorbereitung und einem erfolgreichen Auslandsaufenthalt bzw. im Umkehrschluss unzureichender Vorbereitung und Problemen des Freiwilligen vor Ort.

Steffen Mayer, der als Direktor einer Freiwilligen-Organisation bereits seit 16 Jahren Freiwillige und deren Eltern berät, erklärt beiden Seiten, wie sie bei der Vorbereitung zusammenarbeiten können, damit später im Projekt alles glatt läuft.

Nimm die Planung selbst in die Hand!

Erfahrungsgemäß verfügen ca. 50% der angehenden Volunteers noch über keine, oder nur wenig Auslandserfahrung. Die Planung der Teilnahme an einem Freiwilligen-Projekt vertrauen gerade die Jüngeren daher gerne den Eltern an, da diese schließlich schon über mehr Lebens- und Auslandserfahrung verfügen.

Es ist jedoch wichtig, dass du als Volontär bereits in der Vorbereitungsphase die Selbstständigkeit und Eigeninitiative zeigst, die während der Freiwilligenarbeit im Zielland von freiwilligen Helfern gefordert wird.

So ist es überaus ratsam, dass du in der Vorbereitungsphase die von der Entsendeorganisation benötigten Dokumente (z. B. Lebenslauf, Motivationsschreiben, polizeiliches Führungszeugnis) eigenständig organisierst und überdies die Beratungsgespräche mit der Freiwilligen-Organisation selbst führst (selbstverständlich gerne im Beisein deiner Eltern).

Das bedeutet in keiner Weise Sie, liebe Eltern, aus der Vorbereitung auszuschließen! Stimmen Sie Fragen gemeinsam ab, doch motivieren Sie Ihre Kinder, sich bereits bei der Planung intensiv mit ihrem Auslandsaufenthalt auseinanderzusetzen, damit sie eine möglichst genaue Vorstellung davon erhalten, was sie im Zielland erwartet.

Meine langjährige Erfahrung zeigt, dass Teilnehmer, die ihre Vorbereitung nicht selbst in die Hand nehmen oder diese nicht mit der notwendigen Gründlichkeit durchführen, vor Ort schnell an ihre Grenzen stoßen können. Überforderung, Kulturschock, persönlicher Stress, Heimweh und Unwohlsein sind Folgen, die letztendlich zum Abbruch des Aufenthaltes führen können.

Ich möchte dir als zukünftigem Volontär damit keineswegs Angst machen, sondern vielmehr die Wichtigkeit meines Rates verdeutlichen und dich als Freiwilligen dazu ermutigen, deinen Auslandsaufenthalt eigenverantwortlich in Angriff zu nehmen!

Informiere dich vielseitig!

Die richtige Vorbereitung setzt ein gründliches Informieren voraus. Wichtig ist dabei eine Kombination verschiedener Informationsquellen:

  • Website der Freiwilligen-Organisation
  • Beratungsgespräch mit der Organisation
  • Unterlagen der Organisation nach Anmeldung
  • Lesen eines Reiseführers über das Zielland u. ä.
  • Landessprache des Ziellandes lernen

Website

Auf der Website einer Entsendeorganisation sind in der Regel detaillierte Informationen zu den Ländern und den angebotenen Projekten zu finden. Darüber hinaus klärt sie im Idealfall über Reisevorbereitung, Reisebestimmungen, Gefahren und mögliche Schwierigkeiten auf.

Erfahrungsberichte und Fotos ehemaliger Teilnehmer sind zusätzlich eine gute Möglichkeit, dir ein möglichst genaues Bild des Ablaufs vor Ort zu verschaffen.
Eine seriöse Organisation stellt auf Anfrage auch gerne den Kontakt zu ehemaligen Freiwilligen her.

Liebe Eltern und zukünftige Volontäre: auf der Website könnt und sollt ihr euch gemeinsam informieren und die ersten Antworten auf eure Fragen finden.

Beratungsgespräch

Unseren Freiwilligen raten wir: Setz dich bereits vor dem Beratungsgespräch mit dem Material der Freiwilligen-Organisation auseinander, um dann gezielt Fragen stellen zu können. Der Ratgeber „So wählen Sie die richtige Freiwilligenorganisation aus“ von wegweiser-freiwilligenarbeit.com verleiht Hintergrundwissen über viele wichtige Qualitäts-Kriterien.

Die Fragen können spezifisch und kritisch sein, eine detaillierte Antwort des Mitarbeiters kann als Indikator für Professionalität gelten. Lass dich nicht mit allgemeinen Antworten oder Floskeln abtun! Hake nach und lasse dich ggf. mit einem ortskundigen Mitarbeiter verbinden.

Sie als Eltern sind herzlich dazu eingeladen, Ihre Kinder zu ihrem Beratungsgespräch zu begleiten oder mit am Telefon zu sitzen, doch ermutigen Sie Ihr Kind auch selbst das Wort zu ergreifen. Das Gespräch dient nicht nur dazu, dass Freiwillige und Eltern die Entsendeorganisation kennenlernen. Umgekehrt möchte auch die Freiwilligen-Organisation ihre zukünftigen Teilnehmer gerne persönlich kennenlernen.

Unterlagen

Die Unterlagen, welche du als Teilnehmer nach deiner Anmeldung von deiner Partner-Organisation erhältst, beleuchten hoffentlich alle wesentlichen Bereiche. Sie informieren sowohl über die Vorbereitung als auch über den Ablauf vor Ort.

Enthalten sind in der Regel außerdem Informationen zu Visum, Gesundheitsvorsorge und Impfungen, Ankunft und Verhaltensregeln im Zielland, Adressen und eine Gepäckliste.

Von großer Wichtigkeit sind ebenfalls die Angabe einer 24h-Notfallnummer sowie, im Falle in Deutschland ansässiger Organisationen, das Mitsenden eines Reisesicherungsscheins nach deutschem Reiserecht.

Ein Reisesicherungsschein ist ein Versicherungsinstrument, das Anzahlungen und Restzahlungen an Reiseveranstalter von Pauschalreisen absichert. Er gewährleistet die Sicherstellung der Kundenanzahlung bzw. die Rückreise des bereits verreisten Kunden im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Reiseveranstalters.

Die Freiwilligen-Organisation erwartet von dir als Volontär, dass du diese Unterlagen sorgfältig und vor allem selbst liest, da die Hinweise über die Vorbereitung hinausgehen und gerade bei der Ankunft im Gastland wichtig sind.

Liebe Eltern, lesen Sie sich diese Unterlagen gerne auch durch und notieren Sie sich die Adressen und Notfallnummern, um jederzeit mit einem Ansprechpartner der Entsendeorganisation in Kontakt treten zu können.

Reiseführer

Es geht bei einem Auslandsaufenthalt im Rahmen der Freiwilligenarbeit nicht ausschließlich um die engagierte Mitarbeit vor Ort. Die Freiwilligen-Organisation setzen bei den Teilnehmern ebenfalls ein Interesse an der fremden Kultur voraus, welches du bereits bei der Vorbereitung unter Beweis stellen kannst.

Nach dem genauen Studieren der zur Verfügung gestellten Unterlagen empfehlen wir dir zusätzlich im Internet, in Foren, im Gespräch mit Ehemaligen und in einem Reiseführer Informationen einzuholen.

Je genauer du weißt, was dich in deinem Zielland erwartet, desto geringer ist das Risiko einen Kulturschock zu erleiden.

Landessprache lernen

Kauderwelsch Reiseführer Twi, Spanisch, QuechuaNicht umsonst ist ein Sprachführer das Geschenk, mit dem sich das Team von wegweiser-freiwilligenarbeit.com bei Personen bedankt, die sich nach einer Kontaktaufnahme über das Portal bei einer Partner-Organisation anmelden.

Ein paar Floskeln und Sätze in der Landessprache zu beherrschen ermöglicht Volontären, leichter mit der einheimischen Bevölkerung Kontakte zu knüpfen. Diese empfindet dein Interesse als ein Zeichen des Respekts und antwortet dir mit Freude. Gerade auch in sozialen Projekten, in denen die Teilnehmer mit Kindern oder Patienten arbeiten, erleichtern Grundkenntnisse der Landessprache das Verständnis ungemein und nehmen dir das Gefühl der Fremdheit.

Fazit

Zu den wesentlichen Bestandteilen einer optimalen Vorbereitung auf deine Freiwilligenarbeit gehören also sowohl eine eigenständige Planung des Aufenthaltes als auch das sorgfältige Informieren unter Berücksichtigung verschiedener Portale, denn Wissen ist der wirksamste Schutz vor Überforderung und Fremdheitsgefühl im Zielland.

Liebe Eltern, informieren auch Sie sich, doch unterstützen und ermutigen Sie Ihre Kinder, den kommenden Auslandsaufenthalt in die eigene Hand zu nehmen!

Beweist du als Freiwilliger bereits bei der Vorbereitung Selbstständigkeit und setzt dich gründlich mit dem Zielland, dessen Kultur und der Projektarbeit auseinander, bist du nachweislich besser gerüstet und auf dem richtigen Weg für ein erfolgreiches und unvergessliches Abenteuer Freiwilligenarbeit.

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Steffen Mayer

Steffen Mayer ist Gründer der Organisation RGV, welche den Fokus auf flexible Freiwilligenarbeit sowie individuell geplante Auslandspraktika in Afrika und Asien legt. Im Rahmen seines Geographie Studiums reiste er 1999 nach Ghana und verbrachte dort 3 Jahre, in denen er das Kinderdorf Rainbow Garden Village am Lake Bosomtwe aufbaute. Mit der Gründung des Kinderdorfes hat zeitgleich die Platzierung engagierter Volunteers an sozialen Einrichtungen begonnen. Das in Ghana entwickelte Konzept wurde von Steffen Mayer in den Folgejahren auf weitere Länder in Afrika und Asien übertragen.

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