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Workcamps im Ausland für Jugendliche & Erwachsene

Freiwillige bei Workcamp im AuslandIn einem internationalen Workcamp treffen Freiwillige aus der ganzen Welt aufeinander, um sich gemeinsam in einem gemeinnützigen Projekt im Ausland zu engagieren. Eine Schule bauen, an archäologischen Ausgrabungen teilnehmen, Sprachkurse für Kinder geben oder Bäume pflanzen – die Aktions-Bereiche der verschiedenen Workcamps sind vielfältig. Diese Art von Programmen gibt es nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene und sogar Rentner:innen. An einem Workcamp im sozialen Bereich, Natur- und Umweltschutz, Bau oder einem anderen Einsatzbereich teilzunehmen, ist außerdem eine tolle Möglichkeit für interkulturellen Austausch, sowohl mit den Freiwilligen aus anderen Ländern als auch den Einheimischen. Auf Wegweiser Freiwilligenarbeit findest du Angebote für Workcamps 2025 2026 oder später, und das in der ganzen Welt: Afrika, Europa, Asien, Südamerika, aber auch Australien und Ozeanien.

Inhaltsverzeichnis

  • Wo? Einige Beispiele für internationale Workcamps
  • Definition: Was versteht man unter einem internationalen Workcamp?
  • Welches Alter? An diese Altersgruppen richten sich Workcamps
  • Was? Diese Aufgaben übernehmen die Freiwilligen
  • Wann? Zu diesem Zeitpunkt kannst du dich engagieren
  • Wer? Diese Qualifikationen sind für die Teilnahme an einem Workcamp notwendig
  • Vor- und Nachteile von Workcamps

5 gute Gründe, 2025 oder 2026 ein Workcamp im Ausland zu machen:

  • seine Zeit und Energie spenden, um ein gemeinnütziges Projekt voranzubringen.
  • sich engagieren, unabhängig davon, wie alt man ist (internationale Workcamps gibt es für alle Altersklassen).
  • Kontakte zu Freiwilligen aus der ganzen Welt knüpfen.
  • Englischkenntnisse verbessern.
  • von einer umfassenderen Betreuung profitieren im Vergleich zu individueller Freiwilligenarbeit.

Wo? Einige Beispiele für internationale Workcamps

Workcamps im Ausland können sowohl von deutschsprachigen Freiwilligenorganisationen als auch von internationalen NGOs organisiert werden. Um ein Workcamp zu finden, das zu dir passt, haben wir dir hier eine kleine Auswahl zusammengestellt, du kannst dir aber auch direkt die Liste von Projekten auf unserem Online-Portal anschauen.

Teilnehmerin an einem Workcamp ab 16 in AfrikaSoziale Arbeit & Community-Projekt für Jugendliche von 15-18 Jahren in Kenia

Nimm an einem internationalen Workcamp für Jugendliche ab 15 Jahre  teil und hilf in Kinderhilfsprojekten. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen organisierst du pädagogische und spielerische Aktivitäten für Kinder aus benachteiligten Regionen. Du kannst außerdem an kulturellen Aktivitäten und Exkursionen mit den anderen Freiwilligen teilnehmen. Mehr Informationen über das Workcamp

Teilnehmerin an Workcamp im AuslandInternationales Workcamp mit Affen in Südafrika

Werde Teil dieses internationalen Workcamps für Erwachsene und Jugendliche ab 17 Jahren in einer Auffangstation für Affen in Südafrika. Die Freiwilligen engagieren sich gemeinsam für die Wiedereingliederung von Primaten in ihren natürlichen Lebensraum. In diesem Workcamp kümmerst du dich täglich um die Affen: Füttern, Instandhaltung der Gehege und Pflege der Baby-Affen. Mehr Details zu diesem Projekt

Erwachsene 50+ als Teilnehmerin an Workcamp im AuslandGeneration 50 plus Special in Nepal

Dieses Workcamp wird speziell für die ältere Freiwillige organisiert. Gemeinsam mit anderen 50+-Freiwilligen aus der ganzen Welt können Sie an verschiedenen Aktivitäten in Schulen oder Kindertagesstätten teilnehmen. Die Unterbringung erfolgt im Hotel. Mehr zu diesem Workcamp

 

Definition: Was versteht man unter einem internationalen Workcamp?

Vielleicht hast du schon öfter von „internationalen Workcamps“ gehört. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich genau? Es geht dabei um eine Art von Freiwilligenarbeit, bei der eine Gruppe mit Volunteers aus der ganzen Welt gemeinsam an demselben Projekt arbeitet.

Teilnehmerinnen an internationalem Workcamp im AuslandEin internationales Workcamp hat meist ein festgelegtes Ziel, zum Beispiel die Renovierung eines Gebäudes oder das Pflanzen einer bestimmten Anzahl von Bäumen.

Meist findet die Arbeit der Freiwilligen-Gruppe am selben Ort statt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Es gibt internationale Workcamps, die als eine Art Expedition gedacht sind und bei denen die Freiwilligen in unterschiedlichen Kontexten, Orten und Projekten arbeiten.

Eine andere Besonderheit der Workcamps: Du kannst in der Regel das An- und Abreisedatum nicht selbst wählen, da die Daten von Beginn und Ende bereits vorher feststehen und für alle Teilnehmenden der Gruppe gleich sind.

Die Dauer eines Workcamps im Ausland (egal ob für Jugendliche, Erwachsene, etc.) variiert je nach Projekt, aber sie liegt meist zwischen 2 Wochen und 1 Monat.

Auf unserem Online-Portal unterscheiden wir zwischen internationalen Workcamps und individuellen Freiwilligenprojekten, bei denen die Freiwilligen mehr Autonomie und Flexibilität haben. Bei individuellem Volunteering sind sie nicht Teil einer Gruppe und können selbst über die Dauer und den Zeitraum ihrer Freiwilligenarbeit entscheiden.

Du findest diese Information (Gruppen- oder individuelles Projekt) unterhalb der Projektbeschreibung. Wenn dort steht, dass die Freiwilligen in einer Gruppe arbeiten, handelt es sich um eine Art Workcamp.

Wie Workcamps auf Wegweiser Freiwilligenarbeit angezeigt werden

Welches Alter? An diese Altersgruppen richten sich internationale Workcamps

Im Gegensatz zur individuellen Freiwilligenarbeit im Ausland gibt es für internationale Workcamps häufig bestimmte Altersangaben, sowohl was das Höchstalter als auch das Mindestalter angeht. Damit wollen die Träger u. a. auch eine gute Stimmung in der Gruppe gewährleisten, denn Gleich und Gleich gesellt sich eben gern.

Bei den auf Wegweiser Freiwilligenarbeit aufgeführten Freiwilligenprojekten ist das Mindest- und Maximalalter der Teilnehmenden angegeben. Du kannst also ganz einfach nachschauen, ob dein Traum-Projekt eher für Jugendliche oder Erwachsene konzipiert ist.

  • Workcamps für Jugendliche ab 16 Jahren, manchmal sogar ab 15 Jahre
  • Workcamps für junge Erwachsene meist mit einer Altersangabe von 18 bis 25 Jahre
  • Workcamps für ältere Erwachsene und Senioren

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Workcamp im AuslandWorkcamps ab 16 Jahre für Jugendliche

Die Teilnehmenden an Workcamps für Jugendliche von 16-18 Jahren werden häufig besonders gute durch Workcamp-Leiter:innen auch während der Wochenenden betreut. Die durchführenden Freiwilligenorganisationen tragen damit der begrenzten Haftungsfähigkeit der Jugendlichen, der geringen Reiseerfahrung und nicht zuletzt auch den Wünschen der Eltern Rechnung.

Die Termine für diese Workcamps liegen fast ausschließlich in den Schulferien (meist den Sommerferien), da die Teilnehmenden in der Regel noch zur Schule gehen.

Mitunter werden Anmeldungen von Teilnehmer:innen mit 15 Jahren angenommen.

Internationale Workcamps für junge Erwachsene (18-25 Jahre)

Die Teilnehmenden an diesen Volunteer-Programmen sind bereist volljährig, meist aber noch in der Schule oder Ausbildung oder sind Studentinnen und Studenten.

Die Betreuung ist hier weniger intensiv und die Freiwilligen haben häufig vor allem für die Wochenend-Aktivitäten mehr Spielraum.

Während das Mindestalter aus Versicherungsgründen in der Regel nicht verhandelbar ist, wird das Maximal-Alter von vielen Trägern eher flexible gehandhabt. Meistens werden auch Anmeldungen älterer Freiwillige zugelassen. Die Frage ist eher, ob du dich als End-20er oder 30er in einer Gruppe mehrheitlich jüngerer Volunteers wohlfühlst. Im Zweifelsfall einfach bei der durchführenden Freiwilligenorganisation über das Kontaktformular nachfragen.

Freiwilligenarbeit für ältere Erwachsene oder Senior:innen

Die Nachfrage für „Workcamps für Erwachsene“, die sich nicht mehr in der Ausbildung oder im Studium befinden oder sogar bereits in Rente sind, steigt. Daher findest du bei uns auch Freiwilligenprogramme für Senioren oder Menschen ab 50 Jahren.

Hier sollte das Mindestalter nicht als zwingend angesehenwerden. Auch Jüngere haben oft ebenfalls die Möglichkeit, teilzunehmen. Für mehr Informationen dazu kannst du unseren Artikel zu Workcamps für Erwachsene lesen.

Was? Diese Aufgaben übernehmen die Freiwilligen

In den 1980er- und 90-Jahren beschränkten sich internationale Workcamps meist nur auf  Bauprojekte und archäologische Ausgrabungen, bei denen vor allem körperliche Arbeit und Muskelkraft gefragt war. Daher auch der eher abschreckende Name „Workcamp“ / Arbeitslager.

Heutzutage sind die Aktions-Bereiche dieser Freiwilligenprogramme sehr vielfältig sein:

  • Tiere & Umwelt: Bäume pflanzen, Studien zu Tierpopulationen machen, etc.
  • Soziales: Aktivitäten für Kinder organisieren, die Mitarbeiter:innen einer NGO unterstützen, etc.
  • Bildung: in Schulen Unterricht geben in Englisch oder anderen Fächern, etc.
  • Bauen: ein Gebäude renovieren, eine Anlage bauen, etc.
  • Kultur und Archäologie: B. an einer Ausgrabung teilnehmen,
  • etc.

Manche Workcamps im Ausland sind mehr als eine Art Praktikum gedacht, bei der die Gruppen durch Beobachten lernen. Es gibt insbesondere im medizinischen Bereich Programme, bei denen junge Menschen einen Einblick in die Arbeit im Gesundheitssektor bekommen können. Diese Programme sind vor allem für diejenigen nützlich, die danach beruflich in diese Richtung gehen möchten. Der Aspekt der „Freiwilligenarbeit“ oder „praktischen Tätigkeit“ ist dann weniger wichtig, da diese Programme auf das Lernen und Beobachten ausgelegt sind.

Wann? Zu diesem Zeitpunkt kannst du dich engagieren

Wie bereits erwähnt legen die internationalen Workcamps ein bestimmtes Start- und Enddatum fest, du kannst dich also nicht zu jedem möglichen Zeitpunkt engagieren.

Vor allem im Sommer (Juni, Juli, August) gibt es eine Vielzahl an Workcamps für junge Menschen, aber einige Organisationen bieten auch das ganze Jahr über Workcamps im Ausland an. Du wirst also vielfältige Möglichkeiten für Workcamps 2025, 2026 oder später finden.

Teilnehmer-Gruppe eines Workcamps für ErwachseneWas die Dauer des Engagements betrifft, geben wir immer den gleichen Rat: Engagiere dich so lang wie möglich. Mit Blick auf die Umwelt kann man sich berechtigterweise fragen, ob es sinnvoll ist, ans andere Ende der Welt zu fliegen, um dort eine Woche lang in einem Workcamp Bäume zu pflanzen.

Im Fall eines internationalen Workcamps, bei dem du nicht selbst über die Dauer entscheidest, kannst du dir ein Programm aussuchen, das mindestens einen Monat dauert (wobei 2 Wochen unserer Meinung nach das Minimum sein sollten), deinen Auslandsaufenthalt für die Teilnahme an mehreren Projekten nutzen und zum Beispiel individuelle Freiwilligenarbeit im Anschluss an ein Workcamp zu machen oder eine Weile als Tourist:in unterwegs sein, um die örtliche Wirtschaft anzukurbeln.

Wer? Diese Qualifikationen sind für die Teilnahme an einem Workcamp notwendig

Brauche ich besondere Qualifikationen?

Die Freiwilligen-Organisationen verlangen in der Regel keine besonderen Qualifikationen für die Teilnahme an einem Workcamp. Besonders bei den internationalen Workcamps für Jugendliche sind die Aktivitäten an die Altersgruppe angepasst. Daher sind Motivation und Neugier meist ausreichend, auch weil die Gruppen oft von einer oder mehreren Personen beaufsichtigt werden, die dafür da sind, den Freiwilligen ihre jeweiligen Aufgaben zu erklären.

Wenn du dich für ein bestimmtes Workcamp interessierst, raten wir dir dazu, so früh wie möglich die dafür zuständige Freiwilligen-Organisation zu kontaktieren, damit du sichergehen kannst, dass dein Profil zu den Anforderungen des Projekts passt.

Welche Sprache werde ich bei der Arbeit sprechen?

Wie ihr Name schon sagt, treffen bei internationalen Workcamps Freiwillige aus der ganzen Welt aufeinander, daher wird bei der Arbeit in der Regel Englisch gesprochen.

Dabei wird meist nicht von dir verlangt, Englisch auf Muttersprachler-Niveau zu beherrschen, aber du solltest in der Lage zu sein, zu verstehen, was man dir sagt, und mit den anderen Freiwilligen, dem Betreuungsteam vor Ort sowie den Einheimischen zu kommunizieren. In der Regel reicht Schul-Englisch aus.

Vor- und Nachteile von Workcamps

Schwankst du, ob du dich für ein internationales Workcamp und somit Engagement in der Gruppe oder für individuelle Freiwilligenarbeit entscheiden solltest: für beides gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile.

Internationale Workcamps: Programme, die Sicherheit geben und Begegnungen in der Gruppe fördern…

Bei der Teilnahme an einem internationalen Workcamp lernst du Freiwillige aus der ganzen Welt kennen, mit denen du über einige Wochen hinweg deinen Alltag teilst. Diese Art von Projekt ist daher ideal für alle, die neue Verbindungen mit Gleichaltrigen aus der ganzen Welt aufbauen wollen, vielleicht auch solche, die Mühe damit haben, spontan auf Andere zuzugehen.

Teilnehmer an einem Workcamp in SüdamerikaEin weiterer Vorteil eines internationalen Workcamps ist außerdem die umfassendere Betreuung der Volunteers. Die Teilnehmenden sind dabei nie sich selbst überlassen, da alles gemeinsam mit der Gruppe gemacht wird: die tägliche Arbeit, aber auch die Unterbringung und die Mahlzeiten. Abgesehen davon sind eine oder mehrere Personen, oft Mitarbeitende der Freiwilligen-Organisation, für die Beaufsichtigung der Gruppe zuständig.

Diese Ansprechpartner:innen kümmern sich insbesondere um die praktische Organisation des Arbeitsalltags und die Lösung möglicher Probleme, die im Laufe des Programms auftreten können. Das gefällt vor allem Eltern, deren jugendliches Kind an einem Workcamp im Ausland teilnimmt, oder auch Freiwilligen, die noch nicht Reise-/Auslands-Erfahrung haben und denen es an Selbstvertrauen mangelt.

Eine wichtige Anmerkung zu individuellen Freiwilligenprojekten: Weniger Betreuung bedeutet nicht gleich weniger Beaufsichtigung. Selbst wenn individuelle Freiwillige über mehr Autonomie verfügen, werden sie dennoch betreut, zum einen durch das Personal des Projekts vor Ort, zum anderen eventuell durch Mitarbeitende der Entsende-Organisation. Außerdem finden häufig mehrere Freiwilligenprojekte am gleichen Ort statt, sodass die Teilnehmenden in direktem Kontakt zu anderen Freiwilligen stehen. Für mehr Informationen zur Betreuung von jungen Freiwilligen empfehlen wir dir unseren Artikel zu Freiwilligenarbeit für Minderjährige.

… aber auch eine Erfahrung, bei der die Teilnehmenden unter sich bleiben

Der größte Nachteil von Workcamps im Vergleich zu individueller Freiwilligenarbeit beruht auf der Tatsache, dass alles innerhalb einer Gruppe geschieht und die Freiwilligen deshalb dazu tendieren, die Komfortzone der Volunteer-Community nicht zu verlassen. Wir von Wegweiser Freiwilligenarbeit sind jedoch überzeugt davon, dass der Hauptnutzen eines Freiwilligenprojekts im interkulturellen und entwicklungspolitischen Lernen der Teilnehmenden besteht.

Unserer Meinung nach beginnt die wirkliche Hilfe erst nach der Rückkehr. Indem du während deines Freiwilligenprogramms Zeug:in der Probleme im jeweiligen Einsatzland wirst, kannst du zu Hause langfristig für diese Themen aktiv werden.

Dabei ist es hingegen eher unwahrscheinlich, dass Volunteers diese Art von Aha-Moment erleben, wenn sie während der gesamten Dauer des Einsatzes von anderen westlichen Freiwilligen umgeben sind, die oft auch aus privilegierten Verhältnissen stammen, und dabei nicht ihre Komfortzone verlassen. Vielleicht haben die Freiwilligen dann bei ihrer Heimkehr neue Freundschaften mit Menschen aus Australien oder den USA geschlossen, doch was lehrt sie diese Erfahrung über ihr eigentliches Einsatzland? Welchen Austausch hatten sie mit der einheimischen Bevölkerung, was haben sie von deren täglichem Leben verstanden? In solch einem Kontext ist das Risiko hoch, eine „White-Savior-Mentalität“ zu entwickeln, vor allem bei den Projekten und Workcamps, die in einem Entwicklungsland stattfinden, zum Beispiel in Afrika oder Asien.

In diesem Punkt sind individuelle Freiwilligenprojekte unserer Meinung nach den Workcamps vorzuziehen, vor allem weil die Freiwilligen mitunter in Gastfamilien untergebracht werden und sie mehr Freizeit haben, um ihr Einsatzland zu erkunden und Kontakte zu den Einheimischen zu knüpfen.

Vorsicht vor dem White Savior Complex
Unter dem Begriff „White Savior“ versteht man die neokolonialistische Einstellung mancher westlicher Freiwilliger, die sich in der Lage sehen, die Probleme der Bevölkerung in Entwicklungsländern zu lösen, ohne die komplexe Situation wirklich zu verstehen. Das Risiko dafür, eine solche Mentalität zu entwickeln, ist höher, wenn die westlichen Freiwilligen unter sich bleiben, so wie es bei Workcamps meist der Fall ist. Unser Tipp, um dies zu vermeiden: Wähle ein Programm aus, das den Austausch mit den Einheimischen fördert oder entscheide dich für ein individuelles Freiwilligenprojekt.

Manchmal kommt es vor, dass potenzielle Freiwillige sich nicht allein in einem Projekt engagieren möchten, aber niemanden aus ihrem persönlichen Umfeld zum Mitkommen überzeugen können. In diesem Fall entscheiden sich manche für ein Workcamp, weil die Teilnehmenden dort garantiert von anderen Freiwilligen umgeben sind. Trotzdem ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass du auch bei einem individuellen Freiwilligenprojekt selten allein bist.

Außerdem hast du bei individueller Freiwilligenarbeit die Möglichkeit, die Dauer sowieso Start- und Enddatum deines Einsatzes selbst festzulegen. Dies ist einer der Gründe, weshalb man dabei von „flexibler Freiwilligenarbeit“ spricht. Du kannst dazu auch unsere Seite besuchen, auf der wir die verschiedenen Arten von Freiwilligenarbeit erklären. Selbst wenn du ein eher schüchterner Mensch bist oder es dir an Selbstsicherheit mangelt, raten wir dir, die individuellen Freiwilligenprojekte nicht vollständig auszuschließen und stattdessen die Freiwilligen-Organisation zu kontaktieren und über deine Bedenken zu informieren.

Teilnehmer eines internationalen Workcamps bilden Kreis beim Tauchen

Stell dir die Frage, ob es für dich unbedingt notwendig ist, immer innerhalb einer Gruppe zu bleiben, und ob du wirklich eine so umfassende Betreuung benötigst. Wenn die Antwort „Ja“ lautet, ist ein Workcamp sicherlich die Option, die am besten zu dir passt. Wir raten dir trotzdem, dir die Zeit zu nehmen, ein Projekt auszuwählen, das die einheimische Bevölkerung miteinbezieht.

Um dir die Suche nach einem passenden Projekt zu erleichtern, kannst du kostenlos unseren Ratgeber für Freiwilligenarbeit im Ausland herunterladen, der auch eine Checkliste mit Kriterien dafür beinhaltet, wie ethisch und seriös ein Projekt ist.