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Freiwilligenarbeit mit Kindern im Ausland

Du möchtest dich im Ausland für Kinder engagieren? Diesen Traum kannst du dir erfüllen, indem du 2025, 2026 oder später an einem Freiwilligenprojekt in einem Verein oder einer Kinderhilfs-Organisation teilnimmst. Freiwilligenarbeit in der Kinderbetreuung ist in verschiedenen Einrichtungen möglich (Kindergärten, Schulen, Betreuungszentren, etc.) und auch das Alter der Kinder und Jugendlichen variiert je nach Projekt. Indem die Freiwilligen lokale Einrichtungen unterstützen, tragen sie zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern sowie des Zugangs zu Bildung bei und erweitern somit deren Zukunftsaussichten. Möglichkeiten, mit Kindern und Jugendlichen im Ausland zu arbeiten, gibt es in Afrika, Asien, Südamerika, Europa und Ozeanien: Projekte zur Begleitung von Kindern aus benachteiligten Regionen in Lateinamerika, Unterrichtsprojekte in Schulen in Afrika, medizinische Freiwilligenarbeit in Krankenhäusern in Asien, etc.

Auf dieser Seite findest du unsere Tipps zu Freiwilligenarbeit mit Kindern im Ausland, auch im Rahmen eines internationalen Workcamps, eines FSJ im Ausland mit Kindern oder anderer geregelten Freiwilligendienste.

Wo und für wen? Einige Beispiele für Freiwilligenprojekte mit Kindern im Ausland

Für Freiwilligenarbeit mit Kindern gibt es viele Möglichkeiten. Je nach Ziel des Projekts kannst du mit Kindern aus verschiedenen Altersgruppen arbeiten:

• Babys: unter 1 Jahr
• Kleinkinder: 1 bis 2 Jahre
• Kinder im Vorschulalter: 3 bis 5 Jahre
• Kinder im Grundschulalter: 6 bis 10 Jahre
• Teenager bzw. Jugendliche: ab 11 Jahren

Es ist vollkommen normal, sich mit bestimmten Altersgruppen wohler zu fühlen als mit anderen. Manche Menschen arbeiten lieber mit den Kleinsten und entscheiden sich deshalb für ein Freiwilligenprojekte mit Babys oder Kleinkindern. Andere wiederum können gut mit Jugendlichen umgehen und suchen einen Austausch. Damit Freiwilligenarbeit für alle Beteiligten etwas Positives bewirkt, ist es wichtig, dass du dich in deiner Rolle wohlfühlst.

Deshalb raten wir dir, die jeweilige Projektbeschreibung genau zu lesen, in der du oftmals die exakte Altersgruppe der Kinder findest, mit denen du arbeiten wirst, und anschließend für mehr Details die Freiwilligenorganisation über das Kontaktformular am Ende der Seite zu kontaktieren.

Die Rahmenbedingungen für Kinderhilfsprojekte im Ausland können ganz unterschiedlich sein (zum Beispiel Projekte in öffentlichen Einrichtungen, NGOs oder Kinderhilfs-Organisationen) und manche Projekte sind auch auf spezielle Gruppen ausgerichtet, wie zum Beispiel Mädchen und junge Frauen, Kinder mit Behinderung oder Flüchtlingskinder.

Im Menü „Aktions-Bereich“ unserer Suchmaschine für Freiwilligenprojekte findest du keine eigene Kategorie für Projekte mit Kindern. Mit Kindern kannst du aber vor allem in folgenden Bereichen arbeiten:

• Soziale Projekte
• Unterricht & Bildung
• Sport

Wir haben hier einige Volunteer-Projekte ausgewählt, damit du dir einen ersten Eindruck zu den verschiedenen Kinderhilfsprojekten verschaffen kannst. Dabei kann es vorkommen, dass sich Freiwilligenprojekte in mehrere Kategorien einordnen lassen. Nicht selten haben zum Beispiel die Freiwilligen in einem Sportprojekt auch die Möglichkeit zum Unterrichten. Auch an dieser Stelle empfehlen wir dir, die Freiwilligenorganisation zu kontaktieren, um ausführlichere Informationen zu deiner Rolle als Freiwillige:r zu erhalten.

Projekte in Kindertagesstätten, Schulen und anderen Betreuungszentren

Bei zahlreichen Freiwilligenprojekten mit kleinen Kindern können Volunteers in Kinderbetreuungs-Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel in Krippen, Kindergärten, Horten oder Grundschulen. Die Arbeit mit Kleinkindern besteht meist darin, spielerische oder kreative Aktivitäten zu organisieren und sich tagtäglich um die Bedürfnisse der Kleinen zu kümmern.

Projekte mit Straßenkindern

Bei Freiwilligenprojekten dieser Art setzen sich die Teilnehmenden für die Integration und Bildung von Kindern aus armen Verhältnissen ein, die auf der Straße leben und oft sich selbst überlassen sind.

Internationales Volunteering dieser Art kann eine besondere Herausforderung für die Freiwilligen darstellen, die daher vorher sichergehen sollten, dass sie in der Lage sind, daran teilzunehmen (siehe Abschnitt zu notwendigen Qualifikationen).

Projekt zu Unterstützung von Straßenkindern in Bolivien

Unterstütze einen Verein, der sich für die Straßenkinder in Südamerika engagiert. Dieses Projekt ist speziell auf benachteiligte Kinder in Bolivien ausgerichtet und gibt ihnen die Möglichkeit, ihren Tag in einem Betreuungszentrum anstatt auf der Straße zu verbringen. Die Freiwilligen kümmern sich unter anderem um die Organisation von Aktivitäten (Spiele, Sport, Tanz, Musik, Kunst) und helfen dem Personal bei täglichen Aufgaben zum regulären Betrieb der Einrichtung. Zur Beschreibung des Projekts

Unterrichtsprojekte

Bei Projekten im Bereich Bildung geben Freiwillige Unterricht (oft in Fremdsprachen) für Kinder aller Altersgruppen, je nach Projekt und Kompetenzen der Volunteers entweder als Assistent:in einer Lehrkraft vor Ort oder eigenständig.

Projekte mit Kindern mit Behinderung

Bei Projekten im Bereich Sport bekommen die Freiwilligen die Möglichkeit, die Rolle einer Trainerin bzw. eines Trainers zu übernehmen, um Kindern durch sportliche Betätigung in ihrer Entwicklung zu helfen.

Freiwilligenarbeit im Sport

Bei Projekten im Bereich Sport bekommen die Freiwilligen die Möglichkeit, die Rolle einer Trainerin bzw. eines Trainers zu übernehmen, um Kindern durch sportliche Betätigung in ihrer Entwicklung zu helfen.

Sport-Projekt mit Kindern in Südafrika

Tennis, Fußball, Schwimmen, Rugby, Basketball, Handball, etc. – teile deine Begeisterung für deine Lieblings-Sportart, indem du in Port Elizabeth Trainer:in für Kinder aus armen Verhältnissen wirst, die ohne Hilfe von Freiwilligen keinen Sportunterricht in der Schule haben könnten. Du wirst überrascht sein von der Energie und der Motivation der Kinder! Mehr über dieses Projekt erfahren

Community-Projekte

Während solcher Volunteer-Projekte leben die Freiwilligen in einer Community im Ausland und helfen vor allem den jüngsten Mitgliedern bei ihren täglichen Aufgaben und Aktivitäten.

Projekte mit Flüchtlingen

Das Thema Migration ist und bleibt aktuell, nicht nur in Europa, und manche Freiwilligenprojekte haben sich auf die Hilfe dieser besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen spezialisiert.

Arbeit mit Kindern in Waisenhäusern: Diese Projekte solltest du meiden!

Eine letzte wichtige Anmerkung: Wir raten dir dringend von Freiwilligenarbeit in einem Waisenhaus ab.

Nach Schätzungen internationaler Kinderhilfs-Organisationen haben 80 % der Kinder in diesen Einrichtungen mindestens ein lebendes Elternteil. Häufig sind sie Opfer eines regelrechten Kinderhandels, , bei dem Kinder aus armen, meist ländlichen Familien von den Inhabern der Einrichtungen „angeworben“ werden, um so mit dem Etikett „Waisen“ leichter an das Geld westlicher Besucher:innen zu kommen (Spenden, geführte Besuche, Teilnahmekosten für Freiwillige, etc.).

Selbst in dem Fall, dass eine Einrichtung ethischen Prinzipien folgt, belegen zahlreiche Studien, dass ein Leben im Waisenhaus die Kindesentwicklung negativ beeinträchtigt. Daher ist es immer besser, solche Projekte zu unterstützen, die sich für eine Betreuung von Kindern in familiären Strukturen einsetzen, und Freiwilligenprojekte in Waisenhäusern in Afrika, Südamerika, Asien oder woanders vollständig zu meiden. Wir sind Teil eines internationalen Netzwerks zum Kampf gegen Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern und schließen solche Projekte kategorisch von unserem Online-Portal aus. Zu unserem Artikel über Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern

Wie? Von geregelten Freiwilligendiensten mit Kindern und flexibler Freiwilligenarbeit

Es ist wichtig zwei Formen des ehrenamtlichen Engagements im Ausland zu unterscheiden und bei der Recherche genau aufzupassen, worum es geht:

• Geregelte Freiwilligendienste
• Flexible Freiwilligenarbeit

Geregelte Freiwilligendienste im Ausland mit Kindern

Wir benutzen auf Wegweiser Freiwilligenarbeit den Begriff „geregelter Freiwilligendienst“ für staatlich geförderte Programme, deren Ablauf durch Richtlinien genau geregelt werden.

Zu diesen Freiwilligendiensten gehören in Deutschland u. a.

• FSJ im Ausland mit Kindern (Freiwilliges Soziales Jahr)
• Weltwärts
• IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst)
• kulturweit

Auf Stellen, die durch diese Freiwilligendienste gefördert werden, musst du dich wie auf eine Praktikums- oder Arbeitsstelle bewerben.

Eine Wahlmöglichkeit besteht nur darin, sich auf eine Stelle zu bewerben oder nicht.

Vorsicht übrigens mit Begriffen wie „FSJ im Ausland“ oder „FSJ mit Kindern im Ausland“, da diese häufig als Überbegriffe für jegliche Form des ehrenamtlichen Engagements im Ausland benutzt werden und nur in Ausnahmefällen den genau definierten, gleichnamigen Freiwilligendienst beschreiben.

Freiwilligendienst-Stellen mit Kindern werden besonders häufig ausgeschrieben.

Flexible Freiwilligenarbeit mit Kindern im Ausland

Im Gegensatz zu geregelten Freiwilligendiensten (siehe oben) gibt es bei allen Projekten auf Wegweiser Freiwilligenarbeit nur ein Anmeldeverfahren, kein Bewerbungsverfahren. Deshalb können sich die Freiwilligen, ihr Zielland, die Projekt-Dauer und den Aktionsbereich weitgehend aussuchen.

Bei uns findest du ausschließlich sinnvolle und verantwortungsbewusste Freiwilligenprojekte, die für alle Beteiligten bereichernd sind. Um dies zu gewährleisten, tragen auch die Freiwilligen eine Verantwortung, vor allem, wenn sie sich in Projekten mit Kindern engagieren. Deshalb nennen wir hier einige Punkte, die du immer im Hinterkopf behalten solltest, damit du während deiner Freiwilligenarbeit mit Kindern immer verantwortungsbewusst und respektvoll handelst.

Sollte ich eine starke Bindung zu den Kindern aufbauen?

Wenn man nicht aufpasst, kann es passieren, dass im Laufe eines Freiwilligenprojekts mit Kindern zwischen den Freiwilligen und den Kindern starke emotionale Bindungen entstehen. Vor allem bei Volunteering in Waisenhäusern kann das Kommen und Gehen der Freiwilligen bei den Kindern zu emotionalen oder psychischen Störungen führen, da sie keine feststehende Bezugsperson haben. Dies ist unter anderem ein Grund dafür, dass wir auf Wegweiser Freiwilligenarbeit keine Freiwilligenprojekte in Waisenhäusern aufführen.

Dieses Risiko ist geringer, wenn die Volunteers in Betreuungszentren, Kindergärten oder Schulen arbeiten, wo die Kinder abends wieder nach Hause gehen und dort feste Bezugspersonen haben.

Trotz allem sollten die Freiwilligen nicht proaktiv starke Bindungen zu den Kindern aufbauen, selbst zu denjenigen, die sie besonders gern mögen.

Es ist auch niemals eine gute Idee, den Kindern zu versprechen, immer mit ihnen in Kontakt zu bleiben, oder sie mit Geschenken zu überhäufen.

Selbst wenn die Freiwilligen es gut meinen, zeigt die Erfahrung, dass sich solche Versprechen langfristig nur in absoluten Ausnahmesituationen aufrechterhalten lassen, und die Enttäuschung auf Seiten der Kinder kann sehr groß sein.

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, bei Freiwilligendiensten und Freiwilligenarbeit mit Kindern eine gewisse Distanz zu bewahren.

Wie lange sollte / kann mein Engagement dauern?

Wenn du mit Kindern im Ausland arbeiten willst, empfehlen wir, sich für mindestens vier Wochen in deinem Freiwilligen-Projekt zu engagieren, damit sich die Kinder an dich gewöhnen können und dein Aufenthalt so viel Positives wie möglich bewirkt. Allgemein gilt, je länger du in einem Projekt arbeitest, desto bereichernder wird die Erfahrung für dich und für die Kinder.

Glücklicherweise folgen bereits viele der Freiwilligen dieser Empfehlung: Nach einer von uns durchgeführten Studie engagieren sich ca. 84 % für eine Dauer von 1 bis 6 Monaten in einem Freiwilligenprojekt.

Und wenn die Kinder mich nicht mögen?

Hinsichtlich dieser Frage solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass im Rahmen eines Freiwilligendienstes du für die Kinder da bist, und nicht andersherum! Niemand kann die Kinder dazu zwingen, nett zu dir zu sein, bloß weil du Geld für deinen Aufenthalt bezahlt hast. Deine Rolle ist es, die Kinder während deines gesamten Einsatzes zu unterstützen und dich dabei so nützlich wie möglich zu machen.

Wenn du motiviert und ausdauernd mit deinen Vorschlägen für neue und spannende Aktivitäten bist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass deine Beziehung zu den Kindern für beide Seiten bereichernd wird!

Kann ich Fotos mit den Kindern machen?

Wenn du dich auf eine weite Reise in ein Land begibst, in dem du noch nie warst, ist es wahrscheinlich, dass sich in deinem Gepäck ein Fotoapparat oder zumindest dein Handy befindet. Es ist verständlich, dass du Erinnerungen von deinem Auslandsaufenthalt festhalten und vielleicht auch mit deiner Familie und deinen Freunden teilen möchtest.

Gleichzeitig hat sich die Gesamtsituation mit der Entwicklung der sozialen Medien grundlegend verändert und es ist daher wichtig, sein Verhalten kritisch zu hinterfragen, vor allem, wenn es um das Fotografieren von Kindern geht.

Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem Recht am eigenen Bild, da es keine Garantie dafür gibt, dass ein im Internet geteiltes Foto im privaten Gebrauch bleibt. Wusstest du zum Beispiel, dass ein Foto, dass du auf Facebook veröffentlichst, zum Eigentum des sozialen Netzwerks wird und dieses dein Bild zu kommerziellen Zwecken verwenden kann? In diesem Kontext wird schnell klar, dass man möglichst immer die Zustimmung der Kinder oder ihrer gesetzlichen Vertreter einholen sollte, bevor man ein Foto im Internet teilt. Bei einem sozialen Freiwilligenprojekt im Ausland kannst du diese Frage auch direkt an die für das Projekt verantwortliche Organisation stellen, da manche für diese Fälle besondere Regelungen haben.

All dies mag zunächst einschränkend wirken, doch die Empfehlungen unterscheiden sich letztendlich nicht von den Gesetzen mancher Länder zum Recht am eigenen Bild, bei denen jede Person der Verbreitung ihrer Fotos von vornherein zustimmen oder widersprechen kann.

Du solltest dir außerdem bewusst sein, dass eines der Hauptargumente von Kritikern des „Volontourismus“ (abwertender Begriff, den wir nicht gern verwenden) den White Savior Komplex betrifft, eine Bezeichnung für die kolonialistische Einstellung mancher Freiwilliger, die ihren Freiwilligendienst nutzen, um sich selbst besser zu fühlen, indem sie „arme Kinder“ retten.

Es stimmt, dass es manchmal so scheint, als ob sich manche Freiwillige besonders gern mit den Kindern ablichten lassen, um viel Lob auf Social Media zu erhalten (und manche sogar so weit gehen, die Fotos auf ihrem Tinder-Profil zu präsentieren).

Wir lehnen es allerdings ab, diese Sichtweise auf westliche Freiwillige zu verallgemeinern, da wir davon überzeugt sind, dass sich die Mehrheit der Volunteers im Ausland engagiert, um etwas Gutes zu bewirken – und wir unterstützen sie in ihrem Handeln und ihrer Entschlossenheit. Auch wenn es immer gut ist, die eigenen Handlungen infrage zu stellen, vor allem wenn man aus dem globalen Norden stammt, finden wir es vollkommen ungerechtfertigt, mit dem Finger auf Menschen zu zeigen, die sich aus ihrer Komfortzone begeben und sich vor Ort für etwas Gutes engagieren. Zumal ein solches Volunteer-Bashing sehr kontraproduktiv sein kann.

Wir von Wegweiser Freiwilligenarbeit raten dir daher dazu, dein eigenes Verantwortungsbewusstsein zu nutzen, um nicht in diese Falle zu tappen. Wenn du während deines Einsatzes einen respektvollen Umgang mit den Menschen pflegst und dich vor Ort erst einmal von den sozialen Medien verabschiedest, gibt es keinen Grund, weshalb du dich im folgenden Video wiedererkennen könntest:

Wann? Zu diesem Zeitpunkt kannst du dich engagieren

Prinzipiell kannst du dir bei flexibler Freiwilligenarbeit sowohl das Startdatum als auch die Dauer selbst wählen, egal ob du dich während deines Urlaubs oder eines Sabbatjahres, in den Ferien, nach dem Abi oder während des Studiums im Rahmen eines Praktikums engagieren willst.

Wenn du Freiwilligenarbeit mit Kindern im Ausland machen möchtest, vor allem in Schulen oder Horten, solltest du gleichzeitig daran denken, dass es während der Ferien im Einsatzland Schließzeiten geben kann, vor allem im Sommer (Juni, Juli, August auf der Nordhalbkugel; Dezember, Januar, Februar auf der Südhalbkugel), während der du nicht arbeiten kannst. Achte außerdem darauf, dass die Jahreszeiten und somit auch die Ferienzeiten auf der Nordhalbkugel (Afrika, Asien, Europa, Mittelamerika und Karibik) nicht denen auf der Südhalbkugel (Afrika, Ozeanien, Südamerika) entsprechen!

Zahlreiche soziale Freiwilligenprojekte mit Kindern sind trotzdem das ganze Jahr über verfügbar, da die Freiwilligenorganisationen eigene Feriencamps organisieren. Wenn du bereits eine Vorstellung davon hast, in welchem Zeitraum du dich 2025, 2026 oder später engagieren möchtest, raten wir dir, schon jetzt die jeweilige Freiwilligenorganisation zu kontaktieren, um sicherzugehen, dass deine Wünsche mit den Verfügbarkeiten des Projekts kompatibel sind.

Wer? Diese Qualifikationen sind notwendig

Brauche ich Erfahrung in der Arbeit mit Kindern?

Da du dich für diese Art von Freiwilligenarbeit im Ausland interessierst, arbeitest du sicherlich gern mit Menschen und vor allem mit Kinder. Aber reicht diese Motivation aus, um an einem Projekt im Ausland teilzunehmen? Die Antwort ist: Alles hängt vom Projekt ab!

Dein Enthusiasmus und dein Wunsch, dich nützlich zu machen, kann für die Teilnahme an einem Freiwilligenprojekt vollkommen ausreichend sein, wenn du im Projekt von professionell ausgebildetem Personal betreut wirst. Manchmal verlangen die Freiwilligenorganisationen oder die Aufnahmeprojekte aber auch besondere Kompetenzen oder erwarten Erfahrung in bestimmten Bereichen.

In einem Unterrichtsprojekt werden Volunteers ohne Erfahrung z. B. eher die Rolle eines Assistenten oder einer Assistentin der festangestellten Lehrkraft einnehmen, wohingegen jemand mit einer Ausbildung im Unterrichten von Sprachen sich selbstständig um eine Klasse kümmern könnte.

Wenn du bereits Erfahrung in der Kinder- oder Jugendpflege, in sozialer Arbeit oder im Vereinswesen gesammelt hast oder es gewohnt bist, als Lehrer:in oder Pädagoge bzw. Pädagogin mit Kindern zu arbeiten, vergiss nicht, dies bei deiner Anmeldung zu erwähnen, damit deine Fähigkeiten im Projekt bestmöglich eingesetzt werden können. Gleiches gilt, wenn du eine Juleica (Jugendleiter:in-Card) hast.

Um Unklarheiten zu vermeiden, empfehlen wir dir, die jeweilige Freiwilligenorganisation nach den Voraussetzungen für die Teilnahme am Projekt und der genauen Rolle der Freiwilligen vor Ort zu fragen. Es ist wichtig, dass du deine Fähigkeiten ehrlich einschätzt und das Vertrauen, das dir die Organisationen entgegenbringen, nicht missbrauchst.

Wenn das Freiwilligenprojekt speziell auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Straßenkinder oder Opfer von Vernachlässigung ausgerichtet ist, solltest du dir selbst die Frage stellen: „Sehe ich mich in der Lage, in meinem Heimatland an einem solchen Projekt teilzunehmen?“ Lautet die Antwort „Nein“, dann ist es sicherlich keine gute Idee, dies in einem Land zu machen, dessen Landessprache du nicht sprichst.

In welcher Sprache werde ich arbeiten?

Die wichtigste Sprache bei Freiwilligenprojekten ist Englisch, vor allem für Projekte in Asien, Ozeanien, Afrika und Südamerika.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten der Verständigung als gesprochene Sprache und Gesten können ein ausdrucksstarkes Kommunikationsmittel sein.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass du einige Wörter und Sätze der lokal gesprochenen Sprache lernst. Selbst in Ländern, in denen Englisch zu den offiziellen Landessprachen gehört, sprechen vor allem arme Bevölkerungsgruppen nur lokale Sprachen. So ist es z. B. in Südafrika, wo Englisch eine offizielle Amtssprache ist (zusammen mit 10(!) anderen Sprachen), aber nur von 9% der Bevölkerung zu Hause gesprochen wird.

Außerdem macht es Kindern viel Spaß, dir ihre Sprache beizubringen, während du ihnen Unterricht in deiner Sprache gibst! Übrigens: Wenn du dich über Wegweiser Freiwilligenarbeit für ein Freiwilligenprojekt anmeldest, stellen wir dir als Dankeschön einen kostenlosen Sprachführer in der Sprache deines Einsatzlandes zur Verfügung.

Wie stellen die Freiwilligenorganisationen die Sicherheit der Kinder sicher?

Um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten und Personen mit schlechten Absichten auszusschlien, verlangen manche NGOs und Vereine, die Freiwilligenarbeit im Ausland mit Kindern anbieten, bei der Anmeldung von den potenziellen Freiwilligen einen Auszug aus ihrem polizeilichen Führungszeugnis.

Daher solltest du dich darauf einstellen, ein solches Dokument vorlegen zu müssen, und dir bewusst sein, dass das Verlangen von solchen Nachweisen ein sehr guter Indikator für die Seriosität einer Freiwilligenorganisation ist.

Warum? Deshalb ist Freiwilligenarbeit mit Kindern sinnvoll

Wir von Wegweiser Freiwilligenarbeit sind davon überzeugt, dass sinnvolle und verantwortungsbewusste Projekte für alle Beteiligten von Vorteil sind. Dabei sind Freiwilligenprojekte mit Kindern im Ausland keine Ausnahme.

Der Großteil dieser Kinderhilfsprojekte findet in Entwicklungsländern statt, deren Situation oft komplizierter ist, als sie dargestellt wird.

Tatsächlich ist in manchen Regionen der Welt der Zugang der Bevölkerung zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen begrenzt und die Mittel für Bildung oder Infrastruktur können sehr gering sein. Aufgrund solcher Situationen kann es zum Beispiel passieren, dass Lehrkräfte vor völlig überfüllten Klassen stehen, keine Lehrausbildung haben oder in veralteten und abgenutzten Gebäuden unterrichten müssen.

Die Hilfe von westlichen Freiwilligen entlastet daher das Personal vor Ort, und Volunteers in Projekten mit Kindern helfen vor allem dabei:

• den Kindern, vor allem den am stärksten benachteiligten, die nötige Aufmerksamkeit zu schenken,
• die Größe der Klassen zu reduzieren,
• den Kindern zusätzliche Aktivitäten anzubieten (Sport, Spiele, Sprachunterricht, etc.).

Außerdem trägt die Präsenz von Freiwilligen erwiesenermaßen zur positiven Entwicklung der Kinder bei, vor allem durch:

• die Stärkung ihres Selbstvertrauens,
• die Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen (besonders beim gegenseitigen Austausch über Eigenheiten ihrer jeweiligen Kultur),
• die Motivation, zur Schule zu gehen (nach Beobachtungen erhöht die Anwesenheit von Freiwilligen die Teilnahme am Unterricht und Anwesenheit von Schülern).