Als Volunteer Tauchen, mit Haien schwimmen, zum Meeresschutz beitragen – Tauchprojekte vereinen Nervenkitzel mit Umweltschutz. Nicht nur erfahrene Taucher sondern auch Neulinge können an den aufregenden Projekten z.B. auf den Bahamas oder den Fidschi-Inseln teilnehmen.
Was die Freiwilligen in einem Tauchprojekt alles erwartet, wo die Reise hingeht, welche Vorkenntnisse man braucht – all das und mehr erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Projekte im und unter Wasser
Die Aktivitäten in einem Freiwilligen-Projekt, in denen ihr viel Zeit im und unter Wasser verbringt, sind sehr vielseitig. Außer den Projekt-Beispielen hier, findet ihr noch eine Fülle weiterer Möglichkeiten, wenn ihr unsere Projekt-Datenbank nach Naturschutzprojekten durchsucht.
Meeresschutz in Griechenland
In diesem Meeres- und Küstenschutzprojekt in Griechenland könnt ihr zum Erhalt des Lebensraums von Schildkröten, Fischen und Pflanzen beitragen. Beim Tauchen bzw. Schnorcheln erkundet und dokumentiert ihr die Seegraswiesen, an Land identifiziert ihr die verschiedenen Arten (Fauna und Flora) die in den Dünen heimisch sind. Mehr zu den Aufgaben des Projekts erfahrt ihr in der Projektbeschreibung.
Meeresschutz durch Tauchen in Thailand
In diesem klassischen Tauchprojekt in Thailand könnt ihr zum Meeresschutz beitragen, indem ihr bei bis zu drei Tauchgängen pro Tag Beobachtungen und Datenaufzeichnungen macht. Das Projekt setzt sich für die Aufklärung der Öffentlichkeit über den Zustand der Meere ein und sorgt so nachhaltig für den Schutz der Meere. Weitere Informationen findet ihr in der Projektbeschreibung.
Schutz der Haie auf den Fidschi-Inseln
Dieses Meeresbiologie-Projekt in Ozeanien setzt sich für den Schutz der Haipopulation vor der Küste von Viti Levu ein. Als Freiwillige helft ihr den Wissenschaftlern bei ihrer täglichen Arbeit, z.B. bei der Identifikation von Haien, dem Anbringen von Unterwasserkameras etc. Mehr dazu in der Projektbeschreibung.
Freiwilligenarbeit mit Haien in Südafrika
Dieses Projekt in Südafrika ist eine Kombination aus Meeresschutz, Forschung und Aufklärung für den Fortbestand der Haie, z. B. des Weißen Hais. Tauchen gehört hier nicht unbedingt zu eurem Arbeitsalltag, aber als Volunteer seid ihr jeden Tag auf dem Boot unterwegs und helft bei der Beobachtung der Haie und bei der Datenaufzeichnung. Nähere Informationen zu diesem Projekt findet ihr in dieser ausführlichen Beschreibung.
Welche Taucherfahrung ist notwendig?
Im Regelfall sind keine Vorkenntnisse von Nöten. An einem solchen Projekt können auch diejenigen teilnehmen, die noch nie getaucht sind. Es ist aber zwingend notwendig, dass ihr ausdauernd schwimmen könnt. Für Anfänger beginnt der Aufenthalt am Einsatzort meist mit einem einwöchigen Tauchkurs, dessen Preis häufig bereits im Preis des Projekts inbegriffen ist. Die meisten Volunteer-Organisationen streben das Tauchniveau des „Padi Advanced Divers“ (das ist das 2.Level) an, um eine uneingeschränkte Mitarbeit zu ermöglichen.
Wer bereits einen Tauchschein hat, erhält einen entsprechend kürzeren Tauchkurs und oft sogar Rabatt auf die Projektkosten. Klärt am besten im Vorfeld mit der Entsendeorganisation ab, welche finanziellen Vorteile euch eure Taucherfahrung bringen kann. Die Ausrüstung wird in der Regel vor Ort von der Organisation gestellt.
Wichtig: Wenn ihr noch nie getaucht seid, empfehlen wir an eurem Wohnort ein Schnuppertauchen zu machen, bevor ihr euch verbindlich anmeldet. (An den örtlichen Tauchverein wenden.) Manche entwickeln unüberwindliche Blockaden gegen das Tragen von Tauchmaske oder Atemgerät und wenn euch das im Projekt passiert, habt ihr
keinen Anspruch auf Rückerstattung eurer Teilnahmegebühr.
Einsatzländer
Freiwilligenprojekte unter Wasser finden meist an regelrechten „Tauch-Hot-Spots“ statt, z. B. an der Ostküste Mittelamerikas (in der Karibik – Belize, Bahamas), in Ozeanien (Fidschi, Australien) oder in Südostasien (Thailand, Kambodscha). Aber auch der Indische Ozean hat einiges zu bieten (Mauritius, Madagaskar, Malediven). Ganz klar: Volunteering und Tauchen verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Manch andere Freiwillige werden da neidisch, wenn Tauch-Volunteers nach getaner Arbeit am Strand relaxen.
Was sind die Aufgaben eines Freiwilligen?
In den meisten Tauch-Projekten helfen die Freiwilligen bei der Datenerhebung und –Analyse, wie das z.B. auch in dem oben genannten Projekt „Meeresschutz durch Tauchen in Thailand“ der Fall ist. Aber wie schon anhand der Beispielprojekte deutlich wird gibt es je nach Projekt auch viele andere Aufgabengebiete.
In der Regel finden an 2-3 Tagen in der Woche Tauchgänge statt. An den restlichen Tagen legen die Volunteers nicht die Hände in Schoß, sondern führen den Naturschutz zu Lande fort. Dazu gehören klassischerweise
- Eingabe und Aufbereitung der unter Wasser ermittelten Daten,
- Pflanzen von Mangroven,
- Strandsäuberungen,
- Umwelt-Aufklärung in Schulen oder Hotels.
Viele Projekte sind aber auch mit sozialen Projekten verbunden, denn wie auch anderswo, ist die langfristige Erhaltung der Meeres-Lebensräume nur dann möglich, wenn auch die Menschen davon profitieren.
Tauch-Junkies, die auch noch in ihrer Freizeit tauchen wollen, profitieren häufig von Sondertarifen, die die Freiwilligen-Organisationen mit lokalen Tauchschulen aushandeln.
Ein Wort zu den Kosten
Freiwilligenarbeit kostet für die Freiwilligen leider Geld, wie wir ausführlich auf unserer Seite Warum für Freiwilligenarbeit bezahlen? darstellen. Tauch-Projekte sind da keine Ausnahme, meistens sogar im Gegenteil. Die Ausgaben der Trägerorganisationen sind hier besonders hoch, denn zu den Standard-Kosten für die Projekt-Koordination kommen auch noch Kosten für
- Tauchgeräte und Boote,
- Qualifiziertes Personal (Dive Master, die zwingend bei allen Tauchgängen anwesend sein müssen),
- und Tauch-Lehrgänge hinzu.
Wie bereits erwähnt, verringert ihr häufig die Kosten, wenn ihr bereits einen Tauch-Schein habt. Die Kosten pro Woche/Monat sinken ebenfalls je länger euer ehrenamtlicher Einsatz dauert, da ihr die Fixkosten nur einmal bezahlen müsst. Auch wenn viele Projekte schon ab einem Engagement von 2 Wochen zugänglich sind, empfiehlt es sich deswegen, die Dauer des Freiwilligen-Projekts so lang wie möglich zu planen. Auch weil es sich ja lohnen muss, um den Erdball zu fliegen. A propos…
Den CO2-Ausgleich nicht vergessen
Denkt bitte daran auch nach der Heimkehr umweltbewusst zu leben und euch weiterhin für den Schutz der Meere einzusetzen. Ihr solltet beispielsweise bedenken, dass eure Reise per Flugzeug einen hohen CO2-Ausstoß verursacht und der durch Treibhausgase erzeugte Klimawandel vielerorts zu großen Problemen für Korallenriffe und andere Meeresbiotope führt. Deswegen ist aus unserer Sicht für Tauch-Volontäre eine CO2-Kompensation (z.B. auf klimanko.de, myclimate.ch oder climateaustria.at) Pflicht.